22 Schmerzverhalten (1-15) - Kinesio

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22 Schmerzverhalten (1-15)

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Schmerzverhalten
Die 15 Schmerz-Verhaltensweisen und die damit in Zusammenhang stehenden Wohlverhalten



1.  Beschäftigung mit dem Schmerz

Alle Betrachtungsweisen im Leben drehen sich um Schmerzen, physische Symptome und der Suche nach Erleuchtung - jedoch  nur zeitweilig.  Schmerz entschuldigt jede Art von negativen Verhalten oder Versagen bei der Erfüllung  von Erwartungen im Beruf und bei persönlichen Beziehungen.  Solche Leidenden können ihren Schmerz und seine Auswirkungen in erschöpfenden Einzelheiten beschreiben.

Die Beschäftigung mit Gefühlen der Unzulänglichkeit,  die Feindseligkeit/vorenthaltend  und Gleichgültigkeit/
abgekoppelt zur Folge hat.

Wohlverhalten· Beschäftigung mit dem fortschritt


2. Vertrauen auf Arzneimittel

Als  das  Einzige,  was  sie  den  Tag  durchstehen  lässt,   nehmen die  Leidenden die  verordneten  Mittel gewissenhaft ein.  Sie kennen alle ihre Medikamente in- und auswendig und können bis in  jede  Einzelheit den richtigen Zeitpunkt,  die Wirkungen und den Grad der erzielten Erleichterung kategorisieren.  Der bloße Gedanke,  keine Medikamente zur Verfügung zu haben,  bereitet ihnen Schrecken.  Während sie sich nicht als medikamentenabhängig ansehen sind sie doch vollständig darauf angewiesen.

Das  vertrauen  auf  eine Art  Anregungsmittel oder  Beruhigungsmittel,  sei  es  Alkohol, Sex,  Schokolade, Marihuana,  verordnete  Medikamente,  nicht verordnete  Medikamente, Zigaretten,  Kaffee,  Vitaminzugaben, eine vegetarische oder eine andere Einschränkungsdiät oder was auch immer.


Wohlverhalten: Die Entscheidung  Entspannung einzuprogrammieren


3. Angst und Depression

Die Angst vor der zunehmenden  Unfähigkeit,  mit irgendeinem  Problem  fertig zu werden verdreifacht die Angst vor chronischem  Leiden.  Die physische  Unfähigkeit  bringt den Leidenden dazu,  dass er auf die Hilfe von anderen bei täglichen Aufgaben vertrauen muss,  dies trifft die Selbstachtung.  Das Ergebnis:  periodisch auftretende tiefe Depression.

Angst und/oder Depression auf der Grundlage  der Reaktionen anderer auf unsere Kommunikation  (oder deren Fehlen).

Wohlverhalten: Entscheidung für  Sicherheit und Begeisterung


4. Ärzte sammeln

Bei  der  ständigen  Suche  nach  „einer  Heilung von  physischen  Symptomen",   bleiben die  Leidenden gewöhnlich bei einer einzelnen Autorität für durchschnittlich drei oder vier Monate.  Wenn der Schmerz nicht verschwindet,  kommt  Enttäuschung und ein Gefühl des Verrats  auf.  Natürlich schwächt das eine positive Erwartung und doch  geht die Suche weiter.  Eine andere Autorität,  eine andere Gelegenheit und alles ist einen Versuch wert.

Beziehungen sammeln anstelle von Arzte sammeln.  Mit der Liebe zum Arzt hoffen wir unseren Schmerz zu lindern. Wenn eine Beziehung nicht funktioniert,  suchen wir aktiv nach einer anderen.

Wohlverhalten:  Die Entscheidung  sich auf das Selbst als Quelle zu verlassen


5. Ausschluss vom Sozialleben

Mit  dem  Schmerz  als  Ursache  ziehen  sich  die  chronisch  Leidenden  allmählich aus  dem   sozialen Engagement zurück.  Da sie außerdem durch einen verminderten Muskeltonus infolge eines Mangels an physischer Aktivität  oder Bewegung verletzlicher werden durch den Stress in ungewohnten Umgebungen, finden sie es leichter,  einfach zu Hause zu bleiben - außer bei Arztterminen natürlich.

Zeitweiliger Rückzug von sozialen  Aktivitäten  infolge von Gefühlen geringer Selbstachtung oder Angst vor
Konkurrenz.

Wohlverhalten: Die Entscheidung,  soziale  Kontakte  zu vermehren

6. Rückzug  aus dem aktiven Sexualleben

Für chronisch Leidende wird  Sex  unangenehm,  wenn  nicht sogar ausgesprochen schmerzhaft. Trotzdem machen viele eher  mit  dem  Geschlechtsverkehr weiter,  als die  Beziehung zu  gefährden  -  oder  um es genauer zu sagen,  sie stehen es durch (täuschen für gewöhnlich den Orgasmus vor),  bis der Akt schließlich zu  schmerzhaft wird.  Dies führt  dazu,  dass  masochistische und sado  - masochistische Gefühle erzeugt werden.  Der Leidende kann nicht anders,  als den nicht leidenden Partner als Feind zu sehen.

Zeitweiliger Rückzug aus dem aktiven Sexualleben,  besonders  in einer festen Beziehung, wo eine Seite den
Sex als Waffe benutzt hat.

Wohlverhalten: Die Entscheidung,   Sex wieder zu etwas angenehmen zu machen


7. Zunehmende Episoden hysterischer Ausbrüche

Die Bemühung,  ein ruhiges Aussehen  zu bewahren,  stellt sich als zu groß heraus. Immer öfter finden sich die  Leidenden inmitten hysterischer Ausbrüche wieder.  Gewöhnlich sind solche  selbstbemitleidenden Explosionen  auf die Leute in  der jeweiligen Rückhaltgruppe  gerichtet - geliebte Menschen,  die  Familie  -
genau die Leute,  auf die sie angewiesen sind.  Auch wenn sie durch Schmerzen zu entschuldigen  sind,

schlagen solche Momente der Hysterie  immer noch einen Keil  in die Beziehung - welcher wiederum weiter Angst vor Verlust und daher weitere hysterische Ausbrüche erzeugt.

Zunehmende  Episoden  selbstzerstörerischen   Verhaltens,   die  unsere  Gefühle  von   Hysterie  und  Wut verdecken (die wir infolge eines Gefühls der allgemeinen Sinnlosigkeit unterdrücken).

Wohlverhalten: Die Entscheidung, die Dinge  mit Einfühlungsvermögen zu sehen


8. Identifikation mit dem Leiden der Anderen

Chronisch Leidende identifizieren sich mit der Pein (physisch und/oder mental) von anderen,  besonders mit den unheilbar Kranken.  überflutet von Mitgefühl sehen sie das Leiden von jedem anderen als ihr eigens und werden alles tun, was in ihrer Kraft steht,  um andere von symptomatischen Schmerzen zu befreien.

Die  Identifikationen mit  dem  emotionalen  Schmerz,  Krankheit  oder  unheilbare Leiden  von  anderen  - mitfühlten und helfen und in solchen Beziehungen „Retter" zu spielen.

Wohlverhalten· Die Entscheidung  sich auf Besserung zu konzentrieren


9. Zunahme der Behinderung infolge von Angst vor weiterem Schmerz

Die Angst,  dass neuer Schmerz aus einer Aktivität folgen wird,  ist dafür verantwortlich,  dass die Leidenden nicht bereit sind  mehr zu tun.  Ihr Standpunkt verschiebt  sich von der Besserung hin zur Nicht­ Verschlechterung.  Eine nach der anderen bleiben die Aktivitäten  auf der Strecke.  Genauso ist es mit den Beziehungen. Haltungen werden  einer  Überprüfung  unterzogen,  genauso  die  Erwartungen.  Angst  vor Schmerz  und tatsächlicher Schmerz werden  gleichbedeutend. Schließlich scheint immer mehr  Bettruhe (und/oder Schlaf) die einzige brauchbare Alternative zu sein.

Die irrationale Angst,  allein zu  sein,  verbunden mit der Angst  „wieder verletzt"  zu  werden  - Ängste,  die unbeweglich machen und für immer mehr Behinderungen verantwortlich sind.

Wohlverhalten· Die Entscheidung zu der Haltung· Wie kann ich mehr tun


10. Erwartungen  von Misserfolg und pessimistische Einstellung

Da nichts hilft,  um den Schmerz zu lösen, verstimmt die Erwartung von Misserfolg alles - sogar die Hoffnung auf  neue Behandlungsmethoden.  Die Misserfolgserwartung  geht Hand in   Hand mit dem  Pessimismus gegenüber  allen anderen Aktivitäten  und Beziehungen.  Chronisch Leidende entwickeln eine fatalistische Haltung;  sie haben die Machtlosigkeit,  ihre Lebensbedingungen  verändern oder verbessern zu können, akzeptiert.

Pessimismus  in Beziehungen  und Fatalismus gegenüber dem Leben im allgemeinen,  auf der Grundlage des
Unwillens, etwas zu verändern.

Wohlverhalten: Die Bereitwilligkeit, Erfolg zu riskieren


11.  Die Entwicklung von  bewusster oder unbewusster Schuld

Stündlich konfrontiert mit dem Misserfolg beim ertragen von  Schmerzen oder der Wiederherstellung der Gesundheit, fangen  die  chronisch Leidenden damit an, Schmerzen als  eine  Bestrafung  anzusehen für etwas, was sie getan haben und was ,,falsch" war.  Viele fangen an zu glauben,  dass chronische Schmerzen als eine Art göttliche Vergeltung für vergangene Sünden dienen und akzeptieren diese Bestrafung als ihnen gebührend.  Schmerz wird zu einer Form der Buße,  einer Art  psychischen Regler. Auf einer unbewussten Ebene wäre „Genesung" eine Sünde.

Bestrafung seiner Selbst  und der anderen durch Entzug von  „Liebe",  was  nur noch  mehr Kummer und
Schuld bei allen betroffenenhervorruft.


Wohlverhalten: Die Entscheidung zu der Haltung:  Wie kann ich dieser Herausforderung gewachsen sein


12. Ablehnung  aller anderen Probleme außer dem Schmerz

Dies wird zur Erklärung für alles. Wenn der Schmerz verschwinden würde, wäre alles andere einfach gut. Nur die Erlösung von physischen Schmerz ist das, was zählt.  Alles übrige im Leben hat keine Bedeutung, keine Wichtigkeit.  Familiäre Schwierigkeiten, versagen in Beziehungen,  geringes Einkommen - was soll das und wen interessiert es? In meinem Schmerz kann ich nichts tun.

Krankhafte  Beschäftigung mit emotionalem Schmerz auf der Grundlage der Angst  vor  vergangener und zukünftiger  Zurückweisung  und  die  Ablehnung, für   irgendeine positive   Handlung  die  Verantwortung übernehmen zu wollen.

Wohlverhalten· Den Schmerz als eine Tatsache" akzeptieren  und das Leben leben


13. Rückzug, Vermeidung und Flucht

Da sie Schmerzen als Entschuldigung verwenden, gelingt es den chronisch Leidenden, sich zurückzuziehen, vergangene, gegenwärtige und zukünftige Verantwortungen zu vermeiden oder vor ihnen zu fliehen. Das Leiden entschuldigt die Nicht-Erfüllung,  die Hilflosigkeit und den Unwillen,  sich um die physische und/oder
geistige Genesung zu kümmern.


Ablehnung der Verantwortung für die Ursache und die Aufrechterhaltung des Schmerzes; sieht sich selbst als das Opfer der Umstände und „nicht der eigenen Fehler".

Wohlverhalten: Die Entscheidung, sich  um tatsächliche Probleme  zu kümmern


14. Schmerz  wird benutzt um andere zu manipulieren

Bewusst und/oder unbewusst wird der Einsatz von Schmerzen um „sich durchzusetzen" zu einer instinktiven Überlebenstaktik für chronisch Leidende. Je intensiver ihre Symptome sind,  umso eher werden andere mit ihren Wünschen mitfühlten (und daher zustimmen).

Manipulation anstelle von Kommunikation - alles um die Konfrontation zu vermeiden.

Wohlverhalten.· Direkte,  ehrliche  Kommunikation


15. Schmerz  als eine Sucht

Schließlich werden   Schmerz  und  Schmerzverhalten  zu  einer  gewohnten  inneren  Haltung.   Das  eine unterstützt das andere.  Eine sich selbst erfüllende Vorhersage,  die den Leidenden in  alle oben genannten Schmerzverhalten einschließt.  Selbst, wenn  sie  mit  tatsächlichen,  messbaren  positiven Veränderungen konfrontiert werden, streiten sie diese ab und wenn der ursprüngliche Schmerz verschwinden sollte,  werden sie einen anderen finden, der seinen Platz einnimmt. Als gelerntes Verhalten ist die Sucht nach Schmerz genauso schwierig, wie jede andere Sucht.

Sublimierung  des  Leidens - Märtyrertum und Heiligkeit  erhalten durch Schmerz.  Die Opferstellung wurde erreicht.

Wohlverhalten: Die Entscheidung. sich zu einer Genesung zu bekennen





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